Wildcampen in Hessen

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Unter freiem Himmel schlafen, die Natur genießen und abseits von überfüllten Campingplätzen entspannen – der Traum vom Wildcampen lockt viele Outdoor-Enthusiasten.

Doch in Hessen, wie auch in den meisten anderen Bundesländern, ist die rechtliche Lage dazu relativ streng. Hier findest du einen Überblick über die gesetzlichen Regelungen zum Wildcampen in Hessen.

Wichtiger Hinweis: Wir übernehmen keine Haftung für die untenstehenden Angaben. Bitte nutze verschiedene Quellen, um dich rechtssicher zu informieren.

Inhalt: Das erwartet dich

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Ist Wildcampen in Hessen grundsätzlich erlaubt?

Grundsätzlich gilt in Hessen ein generelles Wildcamping-Verbot. Das bedeutet, du darfst nicht einfach dein Zelt irgendwo in der freien Natur aufschlagen oder deinen Wohnwagen an einem beliebigen Ort abstellen.

Im hessischen Waldgesetz (Paragraph 15, Absatz 5) ist klar verankert, dass für Aktivitäten, die über die normale Erholung hinausgehen, die Zustimmung des Waldbesitzers erforderlich ist.

Unter diese Aktivitäten fällt ausdrücklich auch „das Zelten und Abstellen von Wohnwagen und anderen fahrbaren Unterkünften“.

Du kannst jedoch mit einer Genehmigung oder Einwilligung des Grundstücksbesitzers problemlos auf dessen Grund übernachten. Bei einer solchen Vereinbarung solltest du allerdings deinen Ausweis bei dir haben, um dich bei möglichen Kontrollen ausweisen zu können.

Ausnahme: Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit

Eine wichtige Ausnahme im hessischen Recht betrifft die sogenannte „Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit“.

Diese Regelung erlaubt es dir, für eine Nacht auf einem Parkplatz oder am Straßenrand zu übernachten, wenn du zu müde zum Weiterfahren bist1. Dabei gelten jedoch einige Einschränkungen:

  • Diese Regel gilt nur für Plätze, die das Übernachten nicht ausdrücklich verbieten und gefahrenfrei sind
  • Du darfst kein Lager errichten (kein Vorzelt, Campingtisch oder ähnliches aufbauen)
  • Der Aufenthalt darf nicht länger als eine Nacht dauern
  • Die kurze Pause dient ausschließlich der Erholung nach langen Fahrten

Biwakieren – eine Grauzone

Das Biwakieren, also das Übernachten ohne Zelt direkt unter freiem Himmel, nur mit Isomatte, Schlafsack oder in einer Hängematte, bewegt sich in einer rechtlichen Grauzone.

In Hessen ist das Übernachten im Wald unter freiem Himmel ohne Zelt für eine Nacht unter bestimmten Umständen eher geduldet, sollte aber nicht in Naturschutzgebieten, Jagdrevieren oder anderen besonders geschützten Bereichen stattfinden.

Obwohl es toleriert werden kann, ist es rechtlich nicht eindeutig erlaubt, daher solltest du hier vorsichtig sein.

An wen kannst du dich wenden?

Wenn du unsicher bist oder eine Genehmigung zum Übernachten einholen möchtest, kannst du dich an folgende Stellen wenden:

  • Direkt an den Grundstücks- oder Waldbesitzer
  • An das zuständige Forstamt in Hessen
  • An die lokale Gemeinde- oder Stadtverwaltung

Für detaillierte Informationen zum hessischen Waldgesetz kannst du die offizielle Website des Landes Hessen besuchen oder direkt das Waldgesetz einsehen, in dem die Regelungen zum Betreten und zur Nutzung des Waldes festgelegt sind.

Welche Strafen drohen bei illegalem Wildcampen?

Wirst du beim unerlaubten Wildcampen in Hessen erwischt, musst du mit Bußgeldern rechnen. Die Höhe der Bußgelder variiert je nach Schwere des Verstoßes:

  • In den meisten Fällen beginnen die Bußgelder bei etwa 10 bis 50 Euro für einfaches unerlaubtes Zelten
  • Bei Verstößen in Naturschutzgebieten oder wenn zusätzlich die Umwelt durch Abfälle oder Feuer geschädigt wird, können die Strafen deutlich höher ausfallen und bis zu mehreren hundert Euro betragen

Besonders streng wird das Wildcampen in Naturschutzgebieten, Nationalparks und anderen geschützten Bereichen geahndet. Hier drohen die höchsten Bußgelder.

Legale Alternativen zum Wildcampen in Hessen

Wenn du naturnahes Camping in Hessen erleben möchtest, gibt es glücklicherweise einige legale Alternativen:

Trekkingplätze

In Hessen werden zunehmend offizielle Trekkingplätze eingerichtet, auf denen du legal im Wald übernachten kannst. Diese Plätze bieten eine gute Balance zwischen Naturerlebnis und Legalität:

  • Im Naturpark Kellerwald-Edersee gibt es drei Trekkingplätze, die für etwa 15 Euro pro Nacht genutzt werden können
  • Am Diemelsee gibt es ebenfalls Trekkingplätze für 9-12 Euro pro Nacht
  • Am Edersee wurde 2022 ein weiterer Trekkingplatz eröffnet

Diese Plätze verfügen meist über minimale Infrastruktur wie einen Unterstand und eine Komposttoilette. Die Anzahl der erlaubten Zelte ist begrenzt, um ein möglichst ungestörtes Naturerlebnis zu ermöglichen.

Stellplätze im Grünen

Für Wohnmobilreisende gibt es verschiedene Stellplätze, die eine naturnahe Lage und viel Privatsphäre bieten. Über spezielle Buchungsplattformen kannst du solche Plätze finden und teilweise sogar kurz vor deiner Ankunft buchen.

Verantwortungsvolles Camping in der Natur

Wenn du dich entscheidest, auf einem der legalen Trekkingplätze zu übernachten oder mit Erlaubnis des Grundstücksbesitzers zu campen, beachte folgende Regeln für ein verantwortungsvolles Verhalten:

  • Hinterlasse keinen Müll und nimm alle Abfälle wieder mit
  • Errichte Feuer nur an dafür vorgesehenen Feuerstellen und beachte die aktuelle Waldbrandgefahr
  • Halte Lärm auf ein Minimum, um Wildtiere nicht zu stören
  • Nutze wenn möglich vorhandene Sanitäranlagen oder vergrabe deine Notdurft sorgfältig
  • Respektiere die Natur und beschädige keine Pflanzen oder Bäume

Die Trekkingplätze wurden unter anderem eingerichtet, um die Natur zu schützen. Tier- und Pflanzenwelt können sich darauf einstellen, dass an bestimmten Stellen regelmäßig Menschen übernachten, während andere Bereiche ungestört bleiben.

Fazit

Obwohl Wildcampen in Hessen grundsätzlich nicht erlaubt ist, bieten die offiziellen Trekkingplätze und die Möglichkeit, mit Erlaubnis der Grundstückseigentümer zu übernachten, gute Alternativen für Naturliebhaber.

Mit etwas Planung und Respekt vor der Natur und den gesetzlichen Regelungen kannst du in Hessen durchaus naturnahe Übernachtungserlebnisse genießen.

Denke immer daran: Das Verbot dient in erster Linie dem Schutz der Natur und ermöglicht es, dass wir alle auch in Zukunft die Schönheit der hessischen Landschaften genießen können.

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Seit 2019 ist Henry zuständig für unseren Blog. Jeder Artikel entsteht in Zusammenarbeit mit Heiko, unserem Camper Ausbau Experten. Er prüft alle Angaben und gibt den Text anschließend frei.

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