Camping verspricht Freiheit, Abenteuer und ermöglicht spontane Ausflüge in die Natur. Besonders das Übernachten in der freien Natur gilt als günstige und reizvolle Alternative zum herkömmlichen Campingplatz.
Doch bevor du deinen Rucksack packst oder mit dem Wohnmobil losfährst, solltest du die rechtliche Situation kennen. Dieser Artikel gibt dir einen Überblick über das Wildcampen in Baden-Württemberg, zeigt Alternativen auf und liefert nützliche Tipps.
Wichtiger Hinweis: Wir übernehmen keine Haftung für die untenstehenden Angaben. Bitte nutze verschiedene Quellen, um dich rechtssicher zu informieren.
Inhalt: Das erwartet dich
- Was ist Wildcampen?
- Ist Wildcampen in BW erlaubt?
- Welche Strafen drohen?
- Alternativen zum Wildcampen
- Tipps für Verantwortungsvolles Camping
- Fazit
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Was ist Wildcampen?
Als Wildcampen bezeichnet man das Übernachten in einem Zelt, Auto oder Wohnmobil an einem öffentlichen Platz oder in freier Natur, abseits von ausgewiesenen Camping- oder Übernachtungseinrichtungen.
Davon zu unterscheiden ist das Biwakieren – das Schlafen im Freien ohne Zelt, Auto oder Wohnwagen – sowie das Lagern, womit das kurzfristige Pausieren in freier Natur oder an öffentlichen Plätzen gemeint ist.
Ist Wildcampen in Baden-Württemberg erlaubt?
Die klare Antwort lautet: Nein, in Baden-Württemberg ist Wildcampen nicht gestattet.
Im Naturschutzgesetz des Landes ist in Paragraph 44 verankert, dass das Betretungsrecht aus dem Bundesnaturschutzgesetz „das Fahren mit motorisierten Fahrzeugen, das Abstellen von motorisierten Fahrzeugen und Anhängern, sowie das Zelten oder das Feuermachen“ nicht beinhaltet.
Während in manchen anderen Bundesländern eine einzelne Übernachtung im Freien möglicherweise ohne rechtliche Folgen bleiben kann, ist das Zelten in freier Natur in Baden-Württemberg generell nicht erlaubt.
Welche Strafen drohen beim illegalen Wildcampen?
Wenn du in Baden-Württemberg widerrechtlich in der Natur campst, musst du mit erheblichen Bußgeldern rechnen. Der Bußgeldkatalog sieht für illegales Wildcampen Strafen von bis zu 2.500 Euro vor.
Dabei kommt es darauf an, ob du dich in einem Naturschutzgebiet befindest und ob du mit einem Zelt oder mit einem Campervan übernachtest. Schon für das illegale Aufstellen eines Zeltes können bis zu 1.500 Euro fällig werden.
Gibt es Grauzonen oder Ausnahmen?
Die Rechtslage kennt einige Grauzonen. So wird das Biwakieren (Übernachten ohne Zelt unter freiem Himmel) für eine Nacht prinzipiell eher geduldet – mit Ausnahme von Schutzgebieten, dort ist das Übernachten ausdrücklich verboten.
Auch die Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit durch eine Übernachtung am Straßenrand kann in einer rechtlichen Grauzone liegen.
Die Übergänge zwischen erlaubtem Lagern und verbotenem Wildcampen sind fließend und erschweren häufig eine eindeutige rechtliche Einschätzung.
Welche Alternativen zum Wildcampen gibt es?
Wenn du in Baden-Württemberg naturnah übernachten möchtest, stehen dir verschiedene legale Alternativen zur Verfügung:
Trekkingcamps
Für die Monate von Mai bis Oktober öffnen neun Trekking Camps ihre Tore im Schwarzwald. Diese bieten eine gute Alternative zum Zelten unter freiem Himmel. Für eine kleine Gebühr kannst du dort eine Nacht in der freien Natur verbringen.
Naturnahe Stellplätze und Campingplätze
In Baden-Württemberg gibt es zahlreiche naturnahe Stellplätze, auf denen du gegen eine Gebühr campen darfst. Diese Plätze sind oft so naturnah wie möglich gestaltet und bieten einen Weitblick ins Grüne, wodurch kein typisches Campingplatz-Gefühl aufkommt.
Beliebte Campingplätze in Baden-Württemberg sind unter anderem Camping Langenwald bei Freudenstadt, Lynx Camp & Camping Resort im Schwarzwald und Camping Münstertal im Schwarzwald. Diese Plätze bieten unterschiedliche Ausstattungen und Aktivitäten – von Wellnessangeboten bis hin zu Sportmöglichkeiten.
Tipps für verantwortungsvolles Camping
Wenn du in Baden-Württemberg campen möchtest, solltest du folgende Tipps beachten:
- Informiere dich vorab: Recherchiere, welche Campingplätze oder Trekkingcamps in deiner Zielregion verfügbar sind und welche Ausstattung sie bieten.
- Respektiere die Natur: Gehe respektvoll mit der Umwelt um, hinterlasse keinen Müll und beachte lokale Regeln zum Naturschutz.
- Frage um Erlaubnis: Wenn du auf privatem Grund übernachten möchtest, frage vorher den Eigentümer um Erlaubnis – ein freundliches Nachfragen kommt meistens gut an
- Beachte absolute No-Go-Zonen: In Naturschutzgebieten, Nationalparks und auf Privatgelände ohne Erlaubnis ist das Wildcampen strikt verboten und kann mit hohen Bußgeldern geahndet werden
- Plane im Voraus: Besonders in der Hauptsaison können Campingplätze schnell ausgebucht sein. Eine rechtzeitige Reservierung ist daher ratsam.
Fazit: Genieße die Natur – aber legal
Wildcampen mag verlockend sein, ist in Baden-Württemberg jedoch nicht erlaubt.
Mit den zahlreichen Alternativen wie Trekkingcamps und naturnahen Stellplätzen hast du dennoch die Möglichkeit, die schöne Natur Baden-Württembergs hautnah zu erleben – und das ganz legal.
Solltest du dennoch in die Versuchung kommen, wild zu campen, denke an die möglichen hohen Bußgelder und die negativen Auswirkungen auf die Natur.
Für detaillierte und aktuelle Informationen zur Rechtslage kannst du die Website des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg besuchen, das für die Campingplatzverordnung zuständig ist.
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