Camper Ausbau: Schrittweise Anleitung

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Der Traum vom eigenen Camper ist für viele Menschen der Inbegriff von Freiheit und Abenteuer.

Mit dieser umfassenden Anleitung führe ich dich durch alle wichtigen Schritte, um einen Van in ein gemütliches Zuhause auf Rädern zu verwandeln.

Vom ersten Planungsentwurf bis zur offiziellen Wohnmobil-Zulassung erfährst du hier alles, was du für deinen DIY-Camperausbau wissen musst.

Inhalt: Das erwartet dich

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Mini Camper ausbauen lassen ab 4.900€

  • Multiplex-Bodenplatte (15mm)
  • Möbel aus Muliplex (16mm)
  • vollwertige Küchenzeile
  • 2 große Sitzboxen mit Stauraum
  • viele Farben und Dekore

Camper Ausbau Ideen

Bevor du den ersten Hammer schwingst, ist eine gründliche Planung unerlässlich. Sie bildet das Fundament für deinen erfolgreichen Camper-Ausbau.

Fahrzeugwahl und Erstcheck

Zuerst benötigst du ein passendes Fahrzeug. Lasse deinen Van grundsätzlich in einer Werkstatt durchchecken, um teure Reparaturen nach dem Ausbau zu vermeiden8. Führe dann eine gründliche Inspektion durch:

  • Entferne Seitenverkleidungen und Bodenplatten
  • Reinige den Innenraum mit warmem Seifenwasser
  • Identifiziere und behandle rostige Stellen – schleife sie ab und versiegele sie mit einem Rostblocker

Ausbaukonzept entwickeln

Überlege, wie häufig du deinen Camper nutzen wirst und ob du ihn als Wohnmobil anmelden möchtest. Dies bringt steuerliche und versicherungstechnische Vorteile, erfordert aber bestimmte Ausstattungsmerkmale:

  • Dauerhafter Wohncharakter
  • Feste Schlafgelegenheiten
  • Fest installierte Kochstelle
  • Permanente Sitzgelegenheiten

Vermesse deinen Van präzise und erstelle einen detaillierten Plan. Bedenke dabei besonders:

  • Die Gewichtsverteilung im Fahrzeug
  • Das zulässige Gesamtgewicht
  • Den benötigten Stauraum für deine Ausrüstung
  • Die individuellen Anforderungen an Komfort und Funktionalität
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Camper Ausbau Ideen

Hier habe ich für dich die schönsten Ausbau-Ideen aus der Vanlife Community gesammelt.

Fenster einbauen

Fenster im Camper sorgen nicht nur für Tageslicht, sondern auch für Belüftung. Hier erfährst du, wie du sie fachgerecht einbaust.

Die Wahl der richtigen Fenster

Für deinen Camperausbau stehen verschiedene Fenstertypen zur Verfügung:

  • Ausstellfenster: Öffnen sich nach oben und können auch bei leichtem Regen geöffnet bleiben
  • Schiebefenster: Günstiger, aber bei Regen nicht nutzbar, da Wasser eindringen kann

Empfehlenswert sind Ausstellfenster mit folgenden Eigenschaften:

  • Integrierter Insektenschutz
  • Teleskopaussteller (manuell)
  • Doppelte Verglasung
  • UV-Beständigkeit

Einbauprozess der Fenster

  1. Stützrahmen anfertigen: Da die Blechstärke des Vans nur etwa 1mm beträgt, benötigst du einen Holzrahmen, um die erforderliche Einbautiefe von 30mm zu erreichen. Verwende dafür 30mm dicke Holzlatten und verschraube sie zu einem passenden Rahmen.
  2. Position markieren: Markiere die genaue Position des Fensters mit Kreppband und Edding auf der Außenseite deines Vans.
  3. Ausschnitt vorbereiten: Bohre zunächst mit einem Eisenbohrer Startlöcher für die Stichsäge. Schneide dann entlang deiner Markierungen.
  4. Rostschutz auftragen: Behandle die Schnittkanten mit Rostschutzlack, um Korrosion zu verhindern.
  5. Holzrahmen einbauen: Reinige und entfette die Metallkanten, dann klebe den vorbereiteten Holzrahmen mit Sikaflex an die Innenseite des Ausschnitts.
  6. Fenster abdichten und montieren: Trage Dekaseal auf den Fensterrahmen auf und setze das Fenster ein. Befestige es gemäß Herstelleranleitung und trage zum Schluss Sikaflex 521 UV als äußeren Abschluss auf.
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Camper Fenster einbauen

In diesem Beitrag erkläre ich dir ausführlich, wie du nachträglich Fenster einbaust.

Camper isolieren

Eine gute Isolierung ist entscheidend für den Wohnkomfort in deinem Camper. Sie reguliert die Temperatur im Innenraum und verhindert Kondenswasserbildung.

Vorbereitung für die Isolierung

Bevor du mit dem Isolieren beginnst, musst du den Van gründlich vorbereiten:

  • Entferne alle Verkleidungen und reinige die Oberflächen
  • Behandle vorhandenen Rost wie bereits beschrieben
  • Stelle sicher, dass alle Oberflächen trocken und fettfrei sind

Die richtige Isolierung wählen

Für die Camper-Dämmung eignet sich besonders Armaflex:

  • Leicht zu verarbeiten
  • Feuchtigkeitsresistent
  • Verhindert Schimmelbildung
  • Gute Dämmeigenschaften bei geringer Materialstärke

Isolierungsprozess

  1. Arbeite von oben nach unten: Beginne mit der Decke, dann die Seitenwände und zum Schluss den Boden. So entsteht eine lückenlose Dämmung.
  2. Korrekte Verklebetechnik:
    • Ziehe die Schutzfolie nur stückweise ab und drücke das Material nach und nach fest
    • Verwende eine Gummirolle oder die flache Hand für gleichmäßigen Druck
    • Vermeide Lufteinschlüsse und Falten, da sich dort Kondenswasser sammeln kann
  3. Beachte die Verarbeitungstemperatur: Die ideale Temperatur für das Verkleben liegt zwischen 15 und 25°C. Bei kälteren Temperaturen wird das Material spröde, bei zu hohen Temperaturen kann der Kleber zu weich werden.
  4. Boden richtig isolieren:
    • Plane eine Unterkonstruktion mit Holzlatten im Abstand von maximal 30cm
    • Klebe die Holzlatten mit Montagekleber auf den gereinigten Boden
    • Kontrolliere die Ausrichtung mit einer Wasserwaage
    • Lasse den Kleber mindestens 24 Stunden aushärten
    • Schneide die Bodenplatte passgenau zu
    • Isoliere den Boden mit Armaflex und beklebe die Holzlatten mit 6mm Armaflex oder Armaflex-Tape
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Camper isolieren

In diesem Beitrag findest du eine ausführliche Anleitung für die Isolierung deines Campers.

Elektrik installieren

Die Elektrik ist das Herzstück deines Campers und ermöglicht dir Komfort unterwegs. Hier erfährst du, wie du eine funktionale und sichere Stromversorgung einrichtest.

Grundlegendes zur Camper-Elektrik

In deinem Camper benötigst du in der Regel zwei Stromkreise:

  • 12-Volt-System für die meisten Verbraucher wie Kühlschrank, Licht und USB-Ladestationen
  • Optional ein 230-Volt-System für Geräte, die nicht mit 12 Volt betrieben werden können

Komponenten für dein Elektriksystem

Für ein funktionierendes 12-Volt-System benötigst du:

  • Eine geeignete Aufbaubatterie (idealerweise AGM oder Lithium)
  • Einen Batteriecomputer zur Überwachung
  • Sicherungen und Sicherungskasten
  • Kabel in verschiedenen Querschnitten
  • Schalter und Steckdosen
  • Optional: Solaranlage mit Laderegler

Richtiger Kabelquerschnitt und Sicherungen

Wähle den richtigen Kabelquerschnitt abhängig von der zu transportierenden Stromstärke und der Kabellänge:

  • Kurze Strecken mit geringer Belastung: 1,5mm²
  • Mittlere Strecken/Belastung: 2,5mm²
  • Hohe Belastung (z.B. Kühlschrank): 4mm² oder mehr

Sichere jeden Stromkreis mit der passenden Sicherung ab, um Brandgefahr zu vermeiden.

Installation des Elektriksystems

  1. Erstelle einen detaillierten Schaltplan: Plane vorab genau, welche Verbraucher du wo anschließen möchtest und welche Kabelwege nötig sind.
  2. Platziere die Batterie an einem gut zugänglichen, aber geschützten Ort: Idealerweise in einer belüfteten Box, die vor Stößen geschützt ist.
  3. Verlege die Kabel ordentlich: Nutze Kabelkanäle oder -schächte und befestige sie so, dass sie nicht scheuern können. Markiere die verschiedenen Kabel, um später leichter Fehler finden zu können.
  4. Installiere den Sicherungskasten zentral: Er sollte gut zugänglich sein, falls eine Sicherung ausgetauscht werden muss.
  5. Verbinde alle Komponenten gemäß deinem Schaltplan: Achte besonders auf korrekte Polarität und sichere Verbindungen.
  6. Teste das System schrittweise: Überprüfe jeden einzelnen Stromkreis, bevor du das gesamte System in Betrieb nimmst.
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Camper Elektrik

In diesem Artikel erkläre ich dir ausführlich, worauf du bei der Installation deiner Camper Elektrik achten musst.

Holzauswahl

Für den Camperausbau eignen sich verschiedene Holzarten:

  • Sperrholz: Leicht, stabil und vielseitig einsetzbar, ideal für Möbel und Verkleidungen
  • Multiplex: Etwas schwerer als einfaches Sperrholz, aber sehr robust und feuchtigkeitsbeständig
  • Leichtbauplatten: Besonders leicht, aber weniger belastbar, gut für Verkleidungen
  • Massivholz: Schön, aber schwer – nur sparsam für Akzente verwenden

Achte auf das Gewicht der Materialien, um das zulässige Gesamtgewicht deines Fahrzeugs nicht zu überschreiten.

Camper Ausbau Holz

Camper Ausbau Holz

In diesem Beitrag gehe ich im Detail auf die 3 besten Holzarten für den Camper Ausbau ein.

Küche einbauen

Eine funktionale Küche macht deinen Camper erst wirklich zum Zuhause auf Rädern. Die Integration einer Wasserversorgung erfordert sorgfältige Planung.

Planung der Campingküche

Beginne mit einer detaillierten Planung deiner Küche:

  • Bestimme die genaue Position und Größe
  • Plane ausreichend Arbeitsfläche ein
  • Berücksichtige die Lage von Fenstern für Belüftung
  • Überlege, welche Geräte du integrieren möchtest (Kocher, Spüle, Kühlschrank)

Wasserversorgung konzipieren

Für die Wasserversorgung benötigst du:

  • Frischwassertank (10-20 Liter für kleine Camper)
  • Abwassertank
  • Tauchpumpe (12 Volt)
  • Wasserschläuche und Verbindungsstücke
  • Wasserhahn für die Spüle
  • Optional: Außenanschluss zum Befüllen des Tanks

Küchenmodule bauen

  1. Grundgerüst erstellen: Verwende leichte, aber stabile Holzplatten für den Bau der Küchenmöbel. Befestige sie sicher am Boden und/oder an der Wand deines Campers.
  2. Arbeitsfläche integrieren: Wähle ein leichtes, aber strapazierfähiges Material wie Leichtbau-Arbeitsplatten oder beschichtetes Sperrholz.
  3. Geräte einbauen: Setze den Kocher und die Spüle gemäß Herstelleranleitung ein. Achte darauf, dass Gasgeräte den Vorschriften entsprechend installiert werden.
  4. Wasserinstallation durchführen:
    • Platziere den Frischwassertank an einem gut zugänglichen Ort
    • Schließe die Tauchpumpe an und verbinde sie mit der Spüle
    • Führe den Ablaufschlauch zum Abwassertank
    • Teste das System auf Dichtigkeit
  5. Stauraum optimieren: Nutze jeden verfügbaren Zentimeter durch geschickt geplante Schubladen und Schränke.
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Camper Küche einbauen

Eine ausführliche Anleitung zur Planung und zum Einbau deiner Camper Küche findest du hier.

Bett einbauen

Der Innenausbau ist der Teil, der deinem Camper Charakter und Gemütlichkeit verleiht. Die richtigen Materialien machen dabei einen großen Unterschied.

Schlafbereich gestalten

  1. Bettgröße festlegen: Bestimme, wie viel Platz du für deinen Schlafbereich benötigst und ob du ein festes Bett oder eine Umbaulösung bevorzugst.
  2. Unterkonstruktion bauen: Erstelle einen stabilen Rahmen aus Holzlatten oder Aluprofilen.
  3. Liegefläche montieren: Verwende mehrschichtiges Sperrholz oder spezielle Lattenroste für Camper.
  4. Matratze auswählen: Entscheide dich für eine komfortable, aber nicht zu schwere Matratze oder nutze spezielle Schaumstoffplatten.
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Camper Bett Ideen

Hier findest du jeweils eine Idee für ein klappbares und für ein ausziehbares Bett.

Wohnbereich einrichten

  1. Sitzmöglichkeiten schaffen: Baue eine Bank mit integriertem Stauraum oder installiere drehbare Vordersitze.
  2. Tisch integrieren: Entscheide dich für einen festen oder klappbaren Tisch, der bei Bedarf auch Teil des Bettes werden kann.
  3. Stauraum maximieren: Nutze jeden verfügbaren Raum durch durchdachte Schränke, Regale und Ablagen.
  4. Oberflächen behandeln: Schütze das Holz mit umweltfreundlichen Ölen oder Lacken vor Feuchtigkeit und Verschleiß.

Wohnmobil-Zulassung

Der letzte Schritt auf dem Weg zum fertigen Camper ist die offizielle Zulassung als Wohnmobil, die dir erhebliche steuerliche Vorteile bringen kann.

Voraussetzungen für die Wohnmobil-Zulassung

Um dein Fahrzeug als Wohnmobil zulassen zu können, muss es bestimmte Kriterien erfüllen:

  • Dauerhafte Wohneinrichtung mit festem Charakter
  • Fest eingebaute Schlafgelegenheit
  • Fest installierte Kochstelle (Gas oder Elektro)
  • Fest montierte Sitzgelegenheit
  • Ausreichend Stauraum für persönliche Gegenstände

Ablauf der Umschreibung

  1. Dokumentation vorbereiten: Fotografiere deinen Ausbau ausführlich und erstelle eine detaillierte Beschreibung aller Einbauten.
  2. TÜV-Termin vereinbaren: Vereinbare einen Termin zur Begutachtung deines Fahrzeugs beim TÜV oder einer anderen Prüforganisation.
  3. Fahrzeug vorstellen: Präsentiere deinen Camper dem Prüfer und erkläre alle Einbauten.
  4. Änderungsabnahme erhalten: Bei positivem Bescheid erhältst du ein Gutachten für die Zulassungsstelle.
  5. Ummeldung bei der Zulassungsstelle: Mit dem Gutachten kannst du bei der Zulassungsstelle die Umschreibung auf „Wohnmobil“ (Schlüsselnummer 3 oder 3003) beantragen.

Steuerliche Vorteile

Nach erfolgreicher Umschreibung profitierst du von mehreren Vorteilen:

  • Günstigere Kfz-Steuer (pauschal nach Gewicht statt nach Hubraum)
  • Niedrigere Versicherungseinstufung möglich
  • Teilweise Mautbefreiung im Ausland
  • In einigen Fällen höhere Geschwindigkeitsbegrenzungen als für Nutzfahrzeuge

Mit diesem letzten Schritt ist dein DIY-Camper offiziell anerkannt und du kannst dich auf viele unvergessliche Reisen in deinem selbst ausgebauten Zuhause auf vier Rädern freuen.

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Wohnmobil-Zulassung

Hier erkläre ich dir nochmal ausführlich die Vorteile und Nachteile einer Wohnmobil-Zulassung.

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Seit 2019 ist Henry zuständig für unseren Blog. Jeder Artikel entsteht in Zusammenarbeit mit Heiko, unserem Camper Ausbau Experten. Er prüft alle Angaben und gibt den Text anschließend frei.

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