Camping in der Toskana: 10 Geheimtipps

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Tiefgrüne Olivenhaine, weite Weinberge und zirpende Grillen – Camping in der Toskana bedeutet, mitten in postkartenschöner Landschaft aufzuwachen. Statt in überfüllten Ferienanlagen campt man hier auf Bio-Bauernhöfen, kleinen Weingütern oder im Schutz von Pinienwäldchen.

In diesem Beitrag findest du eine Übersicht der schönsten Naturcampingplätze in der Toskana. Ich zeige dir, welcher Platz sich für welche Zielgruppe besonders eignet.

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Regionale Orientierung: Von Nord bis Südtoskana

Die Toskana erstreckt sich vom Apennin im Norden bis zur Mittelmeerküste im Westen. Nordtoskana ist geprägt von den Apuanischen Alpen und dichten Wäldern – hier gibt es vereinzelt einfache Berg-Campingplätze für Abenteurer.

Zentraltoskana umfasst bekannte Kulturlandschaften wie das Chianti-Gebiet und das Val d’Orcia (UNESCO-Welterbe). Rund um Siena, Arezzo und Florenz campst du in sanften Hügelregionen voller Weinberge und Olivenhaine.

Südtoskana mit der Maremma bietet wildromantische Natur, vom naturgeschützten Küstenpark bis zum hügeligen Hinterland. An der etruskischen Küste und auf Inseln wie Elba wechseln sich lange Sandstrände, Pinienwälder und Steilküsten ab.

Meine Camping-Geheimtipps liegen verteilt über die Toskana – von der Küste bei Piombino über das Chianti bis ins südliche Orcia-Tal – und ermöglichen dir, je nach Interesse die passende Region zu entdecken.

Übersicht: Die 10 besten Geheimtipps

In dieser Tabelle findest du einen Überblick über zehn ausgewählte Naturcampingplätze und ihre wichtigsten Merkmale im Vergleich:

Campingplatz (Region)LageStellplätzeBesonderheitenZielgruppeAusstattungSaisonPreisniveau
Podere Il Casale (Val d’Orcia)Hügellage bei Pienza (SZ)8 (4 WoMo, 4 Zelt)Bio-Bauernhof (Käse, Wein, Olivenöl), Hof-Restaurant, Panorama bis Monte AmiataPaare, Feinschmecker*innen, KulturfansStromanschlüsse, Sanitär, Hofladen, Restaurant, Tiere am Hof (Esel, Ziegen u.a.), WLAN teilweise, Hunde erlaubtganzjährig€€ (moderat)
Camp Le Selvole (Chianti/Pisa)Landgut nahe Volterra (MZ)6 StellplätzeFamilienweingut (Chianti-Verkostung), einfach & minimalistisch (für Ruhe)Ruhesuchende, Weinliebhaber*innen, KulturfansAußenspülbecken, Außenduschen, Strom, Picknicktische, Feuerstelle, Hunde erlaubtca. Apr–Okt (witterungsabhängig)€ (günstig)
Agricamping L’Apicorno (Chianti)Hof zw. Florenz u. Siena (NZ)15 StellplätzeZiegenhof & Imkerei (Ziegenkäse, Honig vom Hof), Naturbadeteich, Wanderwege zu WeingüternAktivurlauber*innen, Naturgenießer*innenStrom, Sanitär, kleiner Pool/Teich, Brötchenservice, teils WLAN, Hunde n.V. erlaubtMai–Okt€ (günstig)
Podere Santa Clorinda (Maremma)Hügelland bei Gavorrano (SZ)25 TerrassenplätzePanoramaterrassen mit Sternenhimmel, Bio-Garten (Gemüse frei ernten), nachhaltige Bauweise (Solarstrom)Ruhesuchende, Naturliebhaber*innenStrom/Wasser an jedem Platz, neue Sanitäranlagen, Grillplatz, kein Pool, Hunde erlaubtganzjährig€€ (moderat)
Camp Piermaggiore (Chianti/Siena)Am Fluss Arbia nördl. Siena (MZ)~5–10 Plätze (klein)Historisches Mühlenanwesen (mittelalterlich), Bach zum Baden, Bambuswald, ökologisches Konzept (Solarstrom)Kulturfans, Naturfreund*innenEinfach: Strom, Wasser, Sanitär, Gemeinschaftshof, Feuerstelle; <6m Fahrzeuglänge empfohlenganzjährig (nach Wetterlage)€ (günstig)
Agricamping Ioniti (Etrusk. Küste)Küstennähe bei Piombino (SW)ca. 15 StellplätzeBauernhof am Meer (500 m zum Strand), schattige Olivenbäume, familiengeführt (Gastgeschenke vom Hof)Familien, Strandliebhaber*innenStrom, sehr saubere Sanitäranlagen, WLAN, Grillstellen, Spielplatz, Hunde erlaubtApr–Okt€ (günstig)
Agriturismo Il Cocco (Montalcino)Weingut bei Montalcino (SZ)10 StellplätzeÖko-Weingut (Brunello, Grappa), abgeschiedene Lage im Weinberg, Glühwürmchen-Nächte (magische Stimmung)Weinliebhaber*innen, RuhesuchendeStrom, Wasser, einfache Sanitäranlagen, WLAN nur an Rezeption, Hunde erlaubtApr–Okt€ (günstig)
Madonna di Pogi (Val d’Ambra)Hügellandschaft bei Bucine (OZ)~20+ Stellplätze auf 12 haGroßzügiges Natur-Areal mit Badesee und 2 Pools, Bio-Garten (Gemüse, Eier gratis), familiengeführt mit herzlicher AtmosphäreFamilien, Angler*innen, Naturfreund*innenStrom, Sanitär, Schwimmteich + Pools, Spielplatz, WLAN an Bar, Brötchenservice, Hunde erlaubtApr–Okt€€ (moderat)
Camping Il Saregeto (Castigl. Fiorentino)Bauernhof zw. Arezzo u. Lago Trasimeno (OZ)6 StellplätzeBiobauernhof mit Tieren (Streichelzoo), Naturpool, Ponyreiten & Trampolin für KinderFamilien, Aktivurlauber*innenStrom, Sanitär, Pool, Aufenthaltsraum, Leih-E-Bikes, Brötchenservice, Hunde n.V. erlaubtApr–Okt€€ (moderat)
Agricampeggio De Santis (Livorno Küste)Meernähe bei Castiglioncello (NW)22 StellplätzeKleiner Olivenhof-Camping, parzelliert durch Hecken, Pool & Grillbereich, Olivenöl-Verkostung & toskanische Küche auf AnfrageRuhesuchende, Strand- & KulturfansStrom, Sanitär (modern), Pool, Abwaschplätze, Tennisplatz nebenan, Hunde erlaubtMai–Sep€€ (moderat)

Legende: SZ = Südtoskana, MZ = Mittel-/Zentraltoskana, NZ = Nordzentral, SW = Südwest (Küste), OZ = Osten (Arezzo/Umbrianähe), NW = Nordwest (Küste). Preisniveau: günstig (<30 €/Nacht für 2 Pers.), €€ moderat (≈30–50 €), €€€ gehoben (>50 €).

Für Familien

Familien suchen beim Camping in der Toskana vor allem Sicherheit, Naturerlebnisse und kinderfreundliche Extras. Auf den folgenden Plätzen können Eltern entspannen, während die Kleinen viel Platz zum Spielen haben und Abenteuer in der Natur erleben:

Camping Il Saregeto (Castiglion Fiorentino)

Dieser liebevoll geführte Biobauernhof ist ein Kinderparadies. Nur sechs Stellplätze sorgen für eine private Atmosphäre. Es gibt einen Naturpool zum Planschen und Abkühlen und sogar einen kleinen Streichelzoo mit Bauernhoftieren sowie ein Trampolin.

Besonders beliebt: Kinder können hier auf dem Ponnyhof reiten. Betreiber Sandro liegt der biologische Anbau sehr am Herzen – Familien können hofeigene Produkte probieren und den Kindern einen nachhaltigen Lebensstil näherbringen.

Vom Campingplatz werden kostenlose E-Bikes bereitgestellt, um gemeinsam mit der Familie die umliegenden Weinberge und den nahen Trasimenischen See zu erkunden.

Kurzinfo – Il Saregeto:

  • Preis: €€ (ca. 35 €/Nacht für 2 Erw. + Kinder)
  • Buchung: Unbedingt früh reservieren (sehr wenige Plätze)
  • Infrastruktur: Schattenplätze, Strom, Sanitär, Naturpool, Streichelzoo, Spielwiese, Ponyreiten
  • Sprache: Italienisch, etwas Englisch/Deutsch (sehr gastfreundlich)
  • Erreichbarkeit: Gut über Landstraße erreichbar, letzte Meter Schotterweg; große Gespanne ungeeignet

Agricampeggio Madonna di Pogi (Bucine)

Auf 12 Hektar verteilt sich ein Campinggelände mit eigenem Badesee und zwei Pools, sodass selbst bei voller Belegung kein Gedränge entsteht. Kinder können am Seeufer spielen, im flachen Wasser plantschen oder den Spielplatz erkunden.

Jeden Morgen gibt es kostenlose frische Eier von den hofeigenen Hühnern und Bio-Gemüse aus dem Garten – ein kleines Abenteuer, das viele Stadtkinder staunen lässt.

Besucher*innen schwärmen von der ruhigen Lage und der wunderschönen Aussicht. Trotz der Abgeschiedenheit liegt der nächste Ort (Bucine) nur wenige Kilometer entfernt, wo es die beste Pizza der Region geben soll.

Kurzinfo – Madonna di Pogi:

  • Preis: €€ (ca. 30–40 €/Nacht je nach Personenanzahl)
  • Buchung: In der Hauptsaison unbedingt im Voraus buchen (beliebt bei Familien)
  • Infrastruktur: Großes Naturgelände, Badesee, 2 Pools, saubere Sanitäranlagen, Spielplatz, Hofladen, gratis Eier/Gemüse
  • Sprache: Italienisch, Englisch (Betreiber spricht fließend)
  • Erreichbarkeit: Schmale Landstraße und holpriger Weg (für Wohnmobile <7m ok, langsam fahren)

Agricamping Ioniti (Piombino)

Nur 500 m trennen diesen Camping-Bauernhof vom Meer – ideal für Familien, die Strandtage lieben. Ein kurzer Spaziergang führt zu einem der schönsten Sandstrände der Gegend (Spiaggia Mortelliccio), mit flachem Wasser zum gefahrlosen Baden für Kinder und schattigen Pinien.

Auf dem Campinggelände spenden Oliven- und Eukalyptusbäume wohltuenden Schatten, und es gibt einen kleinen Spielplatz für Kinder. Die Sanitäranlagen sind vorbildlich sauber und es stehen sogar Grillplätze für abendliches BBQ zur Verfügung.

Zur Verabschiedung bekommen Gäste hier schon mal selbstgemachte Pasta geschenkt. Für Ausflüge bietet sich der nahe Naturpark Sterpaia an oder ein Tagestrip mit der Fähre zur Insel Elba.

Kurzinfo – Agricamping Ioniti:

  • Preis: € (ca. 20–25 €/Nacht für Familie)
  • Buchung: In der Nebensaison spontan möglich; Juli/Aug besser vorbuchen
  • Infrastruktur: Strom, sehr saubere Sanitäranlagen, WLAN, Grillstellen, Picknicktische, Spielplatz, Strand fußläufig
  • Sprache: Italienisch, etwas Englisch/Deutsch (Übersetzungshilfen genutzt)
  • Erreichbarkeit: Asphaltiert bis kurz vor den Platz, Zufahrt auch für größere Wohnmobile geeignet

Für Aktivurlauber

Aktive Camper suchen Bewegung und Abenteuer. Ob Wandern, Radfahren oder Wassersport – in der Toskana gibt es vielfältige Möglichkeiten, den Campingurlaub sportlich zu gestalten. Diese Plätze eignen sich besonders für Outdoor-Fans:

Agricamping L’Apicorno (Chianti)

Dieser Ziegenhof liegt mitten im hügeligen Chianti-Classico-Gebiet, wodurch sich zahlreiche Wander- und Mountainbike-Routen direkt ab Campingplatz anbieten. Ein Highlight für Aktive ist der natürliche Badeteich im Tal: Nach einer Radtour durch die Weinberge kann man sich dort wunderbar erfrischen.

Die Gastgeber*innen produzieren Ziegenkäse und Honig; wer mag, darf bei der Herstellung zusehen. Somit kommen auch die Geschmacksnerven nicht zu kurz. Die umliegenden Wälder und Olivenhaine laden zu Erkundungen ein – und kulturell reizvolle Weinorte wie Castellina oder Radda in Chianti sind weniger als 30 Minuten entfernt.

Trotz der vielen Aktivitäten herrscht am Platz selbst eine entspannte, fast meditative Ruhe, die nur vom Läuten der Ziegenglocken unterbrochen wird. Aktive Urlauber schätzen genau diese Kombination aus Bewegung und Besinnlichkeit.

Kurzinfo – L’Apicorno:

  • Aktivitäten: Wandern direkt vom Platz, Chianti-Weinrouten erkunden (zu Fuß oder per Rad), kleiner Pool/Teich zum Schwimmen
  • Umgebung: Hügeliges Gelände – gutes Schuhwerk empfohlen; nächster Ort Castellina in Chianti 8 km
  • Tipp: Fernglas mitnehmen – tolle Vogelbeobachtungen morgens und abends!

Camp Piermaggiore (bei Siena)

Dieser Mini-Campingplatz liegt versteckt hinter einer alten Wassermühle und bietet direkten Zugang zum Fluss Arbia, in dem man im Sommer herrlich baden oder Kneipp-Wanderungen unternehmen kann.

Die Umgebung ist ideal für Wanderungen und Trailruns: Durch die Weinberge und Bambushaine führen Pfade zu nahen Schlössern wie dem Castello di Cacchiano. Kultur und Aktivsein verbinden sich hier perfekt – so liegt z.B. der spektakuläre Parco Sculture del Chianti (ein Skulpturenpark im Wald) nur wenige Kilometer entfernt als ausgefallenes Wanderziel.

Die Betreiber*innen legen Wert auf Nachhaltigkeit: Solarstrom, Brunnenwasser und sogar die Bitte an Gäste, nur biologisch abbaubare Seife zu nutzen, machen das Outdoor-Erlebnis umweltfreundlich. Abends kann man nach der sportlichen Betätigung am Lagerfeuer sitzen und dem Rauschen des Flusses lauschen.

Kurzinfo – Piermaggiore:

  • Aktivitäten: Flussbaden (Arbia), Wandern (Weinberge & Wälder), nahegelegener Kunst-Skulpturenpark, Joggingstrecken
  • Umgebung: Chianti-Hügel nördlich Siena, auf 300 m Höhe – angenehm im Sommer
  • Tipp: Badeschuhe einpacken für den Fluss; Insektenschutz nicht vergessen (Wasserlage = Mücken abends)

Agricampeggio De Santis (Castiglioncello)

Nur ein Kilometer trennt diesen kleinen Campingplatz vom Mittelmeer. Vormittags kann man schwimmen, schnorcheln oder am nahen Strand von Castiglioncello Stand-up-Paddling ausprobieren. Nachmittags vielleicht eine Radtour entlang der Pinienküste? Wer lieber am Platz bleibt, findet einen Swimmingpool zur Abkühlung.

Das Gelände ist einfach gehalten, hat aber alles, was Aktivurlauber brauchen: Strom, moderne Sanitäranlagen und einen Grillplatz für abendliches Kochen unter freiem Himmel. Direkt angrenzend gibt es Tennis- und Fußballplätze, die Camper nutzen können – ideal, um mit den Kindern oder neuen Bekanntschaften ein Match auszutragen.

Auch kulturell aktive Urlauber*innen kommen auf ihre Kosten: Von hier sind sowohl die Strände der Etruskerküste als auch Ausflüge nach Pisa, Lucca oder Volterra möglich. Nach einem erlebnisreichen Tag kehrt auf dem von Lorbeerhecken umgebenen Stellplatz schnell Ruhe ein – genau das Richtige, um neue Energie für den nächsten Tag zu tanken.

Kurzinfo – De Santis:

  • Aktivitäten: Schwimmen (Meer & Pool), Tennis, Radfahren an der Küste, Schnorcheln/Tauchen (Tauchbasis im Ort)
  • Umgebung: 1 km zum Strand (Shuttle im Sommer verfügbar), 3 km ins Dorf Castiglioncello (Einkauf/Lokale)
  • Tipp: Am Wochenende reservieren lokale Familien den Tennisplatz – am Vorabend anmelden, wenn man spielen möchte

Für Ruhesuchende

Wer dem Trubel entfliehen will, findet in der Toskana versteckte Oasen der Ruhe. Abseits der Touristenströme kann man hier nur vom Zirpen der Grillen und dem Rascheln der Zypressen begleitet entspannen. Diese Plätze stehen für Entschleunigung pur:

Agriturismo Il Cocco (Montalcino)

Mitten im Nirgendwo – so beschreibt eine Bloggerin treffend die Lage dieses kleinen Weinguts. Tatsächlich führt ein holpriger Schotterweg durch Wälder und Weinberge zu den 10 Stellplätzen von Il Cocco, doch die Mühe wird belohnt: Abends tanzen unzählige Glühwürmchen entlang der Rebzeilen und verleihen dem Ort eine magische Stimmung.

Die einzigen Geräusche sind das Zirpen der Grillen und vielleicht einmal ein Eulenruf in der Ferne. Hier oben, 600 m über dem Meer, weht immer eine leichte Brise – selbst im August ist es angenehm. Durch die geringe Platzanzahl hat jeder Gast reichlich Freiraum.

Untertags laden schattige Plätzchen unter Steineichen zum Lesen oder Dösen ein, während man den Blick über das weite Orcia-Tal schweifen lässt. WLAN gibt es nur an der Rezeption – was viele als Vorteil empfinden, um wirklich abzuschalten.

Kurzinfo – Il Cocco:

  • Besonderheit: Null Lichtverschmutzung – grandioser Sternenhimmel sichtbar
  • Geräuschkulisse: Nachts absolute Stille (nur Naturgeräusche)
  • Tipp: Taschenlampe mitbringen – nachts sehr dunkel auf dem Gelände

Camp Le Selvole (Pomarance)

Auf einem Familienweingut nahe Volterra gelegen, setzt dieser Mini-Campingplatz ganz auf Qualität statt Quantität. Nur eine Handvoll Stellflächen, dafür großzügig bemessen, verteilen sich am Rand der Weinberge.

Kein Animationslärm, keine Dauercamper – stattdessen hört man das Summen der Bienen im Lavendel und ab und zu das entfernte Muhen der Kühe vom Nachbarhof. Unter einem alten Olivenbaum sitzend kann man hier stundenlang lesen oder einfach die toskanische Landschaft auf sich wirken lassen.

Die einzigen “Programmpunkte” sind hausgemachte toskanische Gerichte, die auf Wunsch abends serviert werden – danach kehrt wieder wohltuende Stille ein.

Le Selvole ist auch ein guter Stützpunkt, um in der Nebensaison die menschenleeren Gassen von Volterra oder San Gimignano zu besuchen und anschließend ins friedliche Landleben zurückzukehren. Für Ruhesuchende ist dieser Ort ein echter Geheimtipp, an dem die Uhren langsamer ticken.

Kurzinfo – Le Selvole:

  • Besonderheit: Stellplätze weitläufig getrennt – viel Privatsphäre pro Parzelle
  • Genuss: Bei Bedarf toskanisches Abendessen vom Hof (gemeinsame Tafel unter freiem Himmel)
  • Tipp: Unbedingt die Nachtstille genießen – man hört oft die Wildtiere in der Ferne

Podere Santa Clorinda (Maremma)

Auf einem Hügelkamm in der südlichen Maremma thront Santa Clorinda – ein Ort, der Ruhe suchende Camper mit offenen Armen empfängt. Jede der terrassierten Stellflächen bietet einen eigenen Panorama-Weitblick über Felder und Wälder bis zum Horizont.

Nachts sorgt die Abgeschiedenheit für absolute Dunkelheit: Ideal zum Sternegucken, denn weit und breit stören keine Stadtlichter. Tagsüber hört man hier nichts als das Summen der Insekten; nur gelegentlich kommt der freundliche Besitzer auf einen Plausch vorbei.

Der Verzicht auf Animation und Rummel ist bewusst – stattdessen dürfen Gäste im Bio-Garten Gemüse ernten oder mit einem Glas Wein den Sonnenuntergang in völliger Ruhe genießen.

Wichtig: Die letzte Zufahrt erfolgt über einen historischen Feldweg, den auch größere Wohnmobile meistern können, jedoch in gemächlichem Tempo.

Kurzinfo – Santa Clorinda:

  • Besonderheit: Kein Verkehrslärm – nächstes Dorf 5 km entfernt; nachts nur Naturgeräusche
  • Nachhaltigkeit: Solarenergie, Holzbau-Sanitärhäuser, Hofprodukte (Wein, Olivenöl) erhältlich
  • Tipp: Fernglas und Sternen-App mitnehmen – fantastische Beobachtungsmöglichkeiten bei klarem Himmel

Für Weinliebhaber*innen

Die Toskana ist ein Paradies für Weinliebhaber*innen. Warum also nicht dort campen, wo Chianti & Co. direkt vor der Wohnmobiltür wachsen? Diese Campingplätze liegen auf Weingütern oder in Weinregionen und bieten besondere Erlebnisse rund um Reben und Genuss:

Podere Il Casale (Pienza)

Dieser bio-zertifizierte Hof verbindet Kulinarik mit Kultur. Mit Blick auf die berühmten Hügellandschaften des Val d’Orcia (UNESCO-Welterbe) genießt man hier hofeigene Produkte: Pecorino-Käse, Olivenöl – und natürlich Wein. Im Hofrestaurant werden Gerichte aus eigenem Anbau serviert, zu denen der Hauswein kredenzt wird.

Die Gastgeber*innen betreiben nachhaltige Landwirtschaft und bieten sogar Workshops, z.B. in traditioneller Käseherstellung. Für Weinfreunde ist besonders die Nähe zu den berühmten Anbaugebieten von Montepulciano und Montalcino attraktiv. Ein Abstecher ins nahe Pienza oder eine Verkostung beim Winzer in Montepulciano lassen sich ideal mit dem Camping hier verbinden.

Kurzinfo – Podere Il Casale:

  • Wein-Highlights: Hauswein (Bio), Weinberg-Führungen auf Anfrage, Nähe zu Weinstädten (15 km nach Montepulciano)
  • Weitere Produkte: Bio-Pecorino-Käserei am Hof (Verkostung möglich), Olivenölverkauf
  • Tipp: Den Sonnenuntergang mit einem Glas hauseigenem Vin Santo und Blick auf Pienza genießen – unvergesslich!

Camp Le Selvole (Pisa/Volterra)

Le Selvole liegt auf einem aktiven Weingut, das Chianti und Vernaccia produziert. Weinproben gehören hier zum Programm: Im historischen Weinkeller können Gäste den hauseigenen Chianti und kaltgepresstes Olivenöl verkosten.

Der Campingbereich selbst ist klein und schlicht, was den Vorteil hat, dass man abends oft gemeinsam mit den Winzer-Familien unter dem toskanischen Sternenhimmel sitzt und über Wein fachsimpelt.

Die umliegenden Hügel eignen sich für Spaziergänge durch die Reben – mit etwas Glück darf man zur Erntezeit sogar bei der Lese zusehen. Die Gastgeberfamilie bewirtschaftet rund 70 Hektar Land (neben Wein auch Getreide) und freut sich, ihren Alltag mit interessierten Campern zu teilen.

Für Weinliebhaber*innen ist es ein besonderes Erlebnis, morgens neben den Rebzeilen aufzuwachen und abends den eigenen, direkt vor Ort gekelterten Wein im Glas zu haben. Und sollte man genug von der Abgeschiedenheit haben, locken die Weinbars in Volterra und San Gimignano für weitere Degustationen.

Kurzinfo – Le Selvole:

  • Wein-Highlights: Geführte Wein- und Olivenölverkostung im Keller, Chianti-Weinberge rund um den Platz
  • Weitere Produkte: Olivenöl aus eigener Erzeugung, toskanische Hausmannskost nach Voranmeldung
  • Tipp: Fragen Sie nach der Geschichte des Weinguts – die Familie erzählt gern bei einem Glas Wein von ihrer Tradition

Agriturismo Il Cocco (Montalcino)

Für Kenner*innen edler Tropfen ist dieser Platz ein Muss. Er liegt direkt auf einem kleinen Bio-Weingut, das Brunello di Montalcino produziert. Morgens ziehen Nebelschwaden durch die Weinreben, tagsüber kann man eine Tour durch die Weinberge oder eine Brunello-Verkostung buchen (auf Voranmeldung).

Die Betreiber*innen erzeugt neben Rotwein auch Olivenöl und Grappa in Bio-Qualität. Als Camper steht man hier sprichwörtlich mitten im Weinberg: Jeder Stellplatz bietet Blick auf Rebstöcke und die typischen toskanischen Hügel.

Nach einem Ausflug ins nahe Montalcino – wo man in den Enotheken weitere Spitzenweine probieren kann – genießt man die Ruhe am Hof. Oft sitzen abends alle Gäste und der Winzer bei einem Glas zusammen und lassen den Tag Revue passieren.

Und wer mal eine Pause vom Wein braucht: Das Kloster Sant’Antimo und die Festung von Montalcino bieten kulturelle Abwechslung in kurzer Distanz.

Kurzinfo – Il Cocco:

  • Wein-Highlights: Brunello- und Rosso di Montalcino aus eigener Produktion, Verkostungen nach Anmeldung
  • Weitere Produkte: Olivenöl, Grappa (alles bio); Hofrestaurant für angemeldete Gästegruppen verfügbar
  • Tipp: Eine Flasche Brunello direkt beim Erzeuger kaufen – unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zum Weinhandel

(Auch Madonna di Pogi bietet Weinliebhaber*innen etwas: Zwar kein eigenes Weingut, aber hier gibt es einen Hofladen mit Chianti-Weinen von benachbarten Bauern und eigenem Olivenöl. So kann man nach einem Ausflug ins Chianti-Gebiet den Abend mit regionalem Wein am Lagerfeuer ausklingen lassen.)

Für Kulturfans

Die Toskana ist reich an Kunst und Geschichte. Kulturbegeisterte müssen auch beim Naturcamping nicht darauf verzichten – viele ländliche Campingplätze liegen in der Nähe historischer Städte oder Stätten, sodass sich Kultur und Camping ideal verbinden lassen:

Podere Il Casale (Val d’Orcia)

Das Val d’Orcia mit Orten wie Pienza, San Quirico oder Montepulciano liegt direkt vor der Haustür dieses Campingplatzes. Morgens blickt man von seinem Stellplatz aus auf dieselbe Postkartenlandschaft, die schon Renaissance-Maler inspirierte.

Ein Ausflug ins nahe Pienza (5 km) führt einen mitten ins UNESCO-Weltkulturerbe: die idealtypische Renaissance-Stadt. Nach der Stadtbesichtigung kehrt man auf den Biohof zurück und taucht wieder ins Landleben ein.

Diese außergewöhnliche Lage fasziniert Besucher: „Es ist wie eine Zeitreise ins ländliche Toskana des 18. Jahrhunderts“, meint ein Camper beeindruckt. Podere Il Casale selbst trägt zum Kulturerbe bei, indem es traditionelle Landwirtschaft am Leben erhält – im kleinen Hofmuseum kann man z.B. alte Käsewerkzeuge bestaunen.

Kulturfans genießen hier das Beste aus beiden Welten: vormittags Kirchen und Palazzi bestaunen, nachmittags am Feldrand zwischen Schafen und Olivenbäumen entspannen.

Übrigens ist Montepulciano nur 15 km entfernt – perfekt für einen Abendausflug zum Piazza Grande oder ein klassisches Konzert im Sommer.

Camp Piermaggiore (Chianti/Siena)

Nördlich von Siena, nahe der historischen Ortschaft Pievasciata, campiert man bei Piermaggiore auf geschichtsträchtigem Boden. Die restaurierte Wassermühle aus dem 17. Jahrhundert auf dem Grundstück versetzt einen in längst vergangene Zeiten.

Alte Mühlsteine und Backsteingewölbe erzählen von der Vergangenheit – ein idealer Ort für Kulturfans, die auch im Urlaub Authentisches suchen. Gleichzeitig ist man hier von Kultur umgeben: Im nahen Parco Sculture del Chianti verschmelzen Kunst und Natur, und ein Besuch dort lässt sich wunderbar mit einer Wanderung vom Campingplatz aus verbinden.

Siena selbst, mit seinem gotischen Dom und der Piazza del Campo, liegt nur etwa 20 Autominuten entfernt. Nach einem Tag in der Stadt kehrt man jedoch gerne in die ländliche Idylle zurück.

Weitere Tipps für Kulturfans

Wer Volterra (etruskisches Erbe und römisches Theater) erkunden möchte, findet mit Camp Le Selvole einen idealen Stützpunkt – nur 25 km trennen den Stellplatz von der Etruskerstadt.

Für Ausflüge nach Florenz oder Siena eignet sich z.B. L’Apicorno oder Il Saregeto, die ziemlich zentral liegen. Und in der Maremma kann man vom Santa Clorinda-Camp aus auf den Spuren der Etrusker wandeln.

Das antike Vetulonia mit seinem Museumspark ist gleich um die Ecke. So wird der Campingurlaub zum kulturellen Erlebnis, ohne dass man auf abendliches Grillenzirpen und sternenklare Nächte verzichten muss.

Planungstipps

Zum Schluss noch einige handfeste Tipps, damit dein Campingabenteuer in der Toskana reibungslos verläuft:

Beste Reisezeit

Die angenehmsten Monate für Naturcamping sind Frühjahr (April–Juni) und Herbst (September/Oktober). Dann ist es warm, aber nicht zu heiß, und die Plätze sowie Strände sind weniger überlaufen.

Im Hochsommer Juli/August kann es sehr heiß werden und die beliebten Spots sind gut gebucht – dafür ist dann Badewetter garantiert. Wer hauptsächlich Ruhe sucht, sollte außerhalb der italienischen Ferien reisen.

Reservierung

Kleine Naturcampingplätze sind oft schnell ausgebucht, da sie nur wenige Stellflächen haben. Insbesondere in der Hauptsaison oder wenn man mehrere Tage bleiben möchte, empfiehlt sich eine frühzeitige Reservierung.

Viele der genannten Plätze kann man online über Plattformen buchen (z.B. Nomady, Agricampeggio-Portale) oder man kontaktiert die Betreiber direkt per E-Mail/Telefon (oft auf Englisch oder Italienisch).

Kurzentschlossene finden in der Nebensaison meist spontan einen Platz – wie eine Reisebloggerin berichtet, war im Juni ohne Vorbuchung überall etwas frei.

Die Anfahrt zu versteckten Hof-Campingplätzen führt oft über Schotterstraßen oder schmale Landwege. Lass dich davon nicht abschrecken, plane aber genügend Zeit ein und fahre vorsichtig.

Bei einigen Plätzen (z.B. Santa Clorinda, Il Cocco) lohnt es sich, vorher zu fragen, ob große Wohnmobile den Weg gut schaffen. Am besten nutzt du Koordinaten (GPS-Angaben) der Anbieter, da ländliche Adressen nicht immer exakt ins Navi eingegeben werden können.

Karten-Apps wie Google Maps, Maps.me oder OsmAnd helfen offline weiter.

Tipp: In ländlichen Regionen immer auf ausreichenden Kraftstoffvorrat achten – Tankstellen sind selten.

Zahlung

Bargeld ist Trumpf! Viele kleine Agricampeggi haben kein Kartenterminal. Hebe also genug Euro ab, bevor du dich ins Hinterland begibst. Die Übernachtungspreise liegen je nach Ausstattung meist zwischen 20 und 40 € pro Nacht für 2 Personen – deutlich günstiger als große Campingdörfer.

Einige Plätze (etwa auf Nomady) verlangen Vorauszahlung online, die meisten kassieren aber klassisch vor Ort in bar.

Sprache

Auf den Campingplätzen selbst kommst du mit Grundkenntnissen in Englisch oder Italienisch gut zurecht. Die Gastgeber sind oft lokal verwurzelt; mit ein paar italienischen Worten (z.B. buongiorno, grazie) erntet man immer ein Lächeln.

Einige Betreiber sprechen auch etwas Deutsch, insbesondere wenn viele deutsche Gäste kommen. Im Zweifel helfen Hände und Füße – die Atmosphäre ist familiär und herzlich, man verständigt sich schon.

Nützlich Apps und Websites

Zur Vorbereitung lohnt ein Blick auf Park4Night, Campercontact oder iOverlander – dort findest du Bewertungen und Bilder zu vielen Stellplätzen von anderen Campern. Über Park4Night haben wir z.B. vom Pasta-Geschenk bei Ioniti erfahren.

Die App Agriturismo Italia listet Bauernhofstellplätze, und Garden Sharing (italienische Plattform) vermittelt private Gärten zum Campen – ideal für Abenteuerlustige, die gerne mal im Olivenhain eines Einheimischen zelten möchten.

Die Plattform Nomady fokussiert auf naturnahe Mikro-Campingplätze in Europa – einige unserer Geheimtipps sind dort buchbar. Für Wanderungen und Radtouren hilft Komoot (es gibt bereits fertige Touren für die Toskana), und für Weingut-Recherchen bietet Google Maps oft viele Hinweise.

Ausrüstung

Da es nachts – selbst im Sommer – in der Toskana auf dem Land angenehm abkühlt, denke an warme Kleidung für abends. Ein Mückenschutz ist in Ufernähe oder Wäldern ratsam.

Falls kein Restaurant am Platz ist, verpflege dich autark: In vielen Dörfern gibt es Wochenmärkte (frisches Obst, Gemüse, Pecorino!). Praktisch sind auch Kehrschaufel (für den Staub), eine Wäscheleine zwischen Bäumen und vielleicht ein kleiner Ventilator fürs Wohnmobil im Hochsommer.

Und vergiss nicht, ein paar leere Flaschen mitzunehmen – du wirst garantiert irgendwo Wein und Olivenöl direkt vom Erzeuger mitnehmen wollen!

Fazit

Die Toskana empfängt umweltbewusste Camper mit offenen Armen – ob am Meer oder im Hinterland, jeder findet sein kleines Paradies.

Familien werden sich im Agricampeggio Madonna di Pogi pudelwohl fühlen: Planschen im See, Tiererlebnisse und genug Freiraum für alle. Wer Kinder und Strand kombinieren will, für den ist Camping Ioniti an der Etruskerküste perfekt – hier können schon die Kleinsten morgens Muscheln sammeln, während die Eltern unterm Olivenbaum Kaffee trinken.

Aktivurlauber zieht es vielleicht zu L’Apicorno ins Chianti, wo Wanderwege und Bikerouten locken, oder ins wildromantische Camp Piermaggiore, das Wanderungen mit einem Sprung in den Fluss verbindet.

Ruhe und Natur pur genießt man am intensivsten bei Il Cocco im Orcia-Tal oder auf den Panorama-Terrassen von Santa Clorinda – besser lässt sich digital Detox kaum umsetzen.

Weinliebhaber schwanken wohl zwischen Le Selvole (familiäre Weinproben in historischem Keller) und Il Cocco (Brunello direkt vom Erzeuger genießen) – am besten, man probiert beide!

Und Kulturfans? Die können eigentlich überall glücklich werden, doch Podere Il Casale bietet den unschlagbaren Mix aus Kulturlandschaft und Kulinarik, während Piermaggiore mit Siena-Nähe und mittelalterlichem Charme punktet.

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Seit 2019 ist Henry zuständig für unseren Blog. Jeder Artikel entsteht in Zusammenarbeit mit Heiko, unserem Camper Ausbau Experten. Er prüft alle Angaben und gibt den Text anschließend frei.

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